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Mit nur einem Tastendruck
Die Politiker Jens Spahn und Bernhard Tenhumberg sind begeistert von der neuen Software des jungen Schöppinger Unternehmens „Meal-O“: Das Programm erleichtert die Bestellung und die Abrechnung von Essen zum Beispiel an Schulen. „Es ist Software aus der Region, aus Eigeninitiative... Zum Artikel

„Es ist Software aus der Region, aus Eigeninitiative entstanden“, lobt CDU-Gesundheitsexperte Spahn das Programm bei einem Besuch in der Steinfurter St.-Elisabeth-Förderschule, wo das System eingesetzt wird. Wieder eine kreative Entwicklung aus der Vechtestadt. Jens Spahn schmunzelt. Er spricht von Schöppingen als kleiner Software-Hochburg im Münsterland.
Die Idee zu dem Programm hatte Uwe Isermann, Lehrer an der Steinfurter Elisabeth-Schule. „Es hat mich gestört, welcher zeitliche Aufwand jeden Tag betrieben werden musste, um die Bestellung aufzunehmen“, sagt der 39-Jährige. Täglich mussten für rund 250 Essensteilnehmer von Hand Zettel ausgefüllt und bearbeitet werden. Jetzt ist dazu nur noch ein Tastendruck nötig. „Der Zeitgewinn ist enorm“, bestätigt Schulleiter Alfred Storck. Rund eine Stunde wird täglich eingespart. Aufs Jahr hochgerechnet, sind das über 200 Stunden oder mehr als fünf Wochen Arbeit. Arbeitszeit, die jetzt für andere Aufgaben genutzt werden kann.
„Ich kenne das“, bestätigt der CDU-Landtagsabgeordnete Bernhard Tenhumberg Storcks und Isermanns Erfahrungen. In anderen Kommunen, so Tenhumberg, würden extra Mitarbeiter in der Verwaltung eingestellt, die sich nur mit der Abrechnung der Schüleressen beschäftigten. Da steige der Personalaufwand schnell auf 100 000 Euro pro Jahr.
Auch andere Institutionen sollen von dem System profitieren können, fand Isermanns Frau Sabrina Isermann-Ravensburg – und gründete das Unternehmen „Meal-O“. Die 33-Jährige organisierte als Geschäftsführerin eine einjährige Testphase. Danach – Ende letzten Jahres – beauftragte Isermann-Ravensburg professionelle Programmierer, um die praktischen Erfahrungen mit einfließen zu lassen.
Seit April übernimmt das System die Aufgaben der Kita- und Schulverpflegung unter anderem in den Einrichtungen des Tectum Caritasverbandes Steinfurt. Außerdem verbucht „Meal-O“ mittlerweile Anfragen aus Hamburg und Baden-Württemberg.
Uwe Isermann hatte an der Förderschule als verantwortlicher Administrator noch mit einer einfachen Excel-Datei begonnen. Jetzt funktioniert alles mit nur noch einem Tastendruck. Das einzige, was nötig ist, ist ein Internetanschluss. Mit einem passwortgeschützten Zugang könnten sogar Eltern und Schüler die Bestellung von Zuhause erledigen.
Mit dem Programm ist sogar die Verknüpfung mit externen Institutionen möglich. „So könnte beispielsweise die Agentur für Arbeit direkt auf das System zugreifen, um notwendige Daten zu im- oder exportieren, wenn Kinder von dort finanziell unterstützt werden“, betont Sabrina Isermann-Ravensburg.
Auch für den Essenslieferanten wird es leichter. Er bekommt jeden Morgen zur gleichen Zeit die Bestellung übers Internet mitgeteilt. Fein säuberlich aufgeschlüsselt nach den Wünschen der Kinder. Dabei werden auch zum Beispiel Essen ohne Schweinefleisch, spezielle Diätgerichte oder glutenfreie Mahlzeiten berücksichtigt. Diese Daten werden für jeden Schüler einmal im Programm hinterlegt. Fehler, die sonst in der Hektik des Alltags passieren, werden so ausgeschlossen.
„Es muss nur noch jede Änderung eingegeben werden. Zum Beispiel wenn ein Schüler krank ist oder eine Klasse außer Haus isst“, erklärt Uwe Isermann.
Ein weiterer Vorteil: „Durch die genaue Anzahl von benötigten Essen wird weniger weggeschmissen“, hat Sabrina Istermann-Ravensburg bei ihren vielen Besuchen in Schulen und Kindergärten festgestellt.
„Wir werden jetzt die Verantwortlichen in der CDU anschreiben und sagen: Schaut Euch das mal an“, sagte Jens Spahn. Ein weiterer Schritt auf dem Weg Schöppingens zur kleinen Software-Hochburg im Münsterland.









